Innovation für Demenzkranke

Als erste Einrichtung in Hessen hat das Pflegezentrum "Mainterrasse" nun eine Innovation zur Behandlung von an Demenz erkrankten Menschen auf der Gesundheitsmesse Hanau 2016 präsentiert:

Das Pflegezentrum "Mainterrasse" auf der Gesundheitsmesse Hanau 

Ernährung, Bewegung, erholsamer Schlaf, Entspannung, Urlaub, Prävention, seelisches Gleichgewicht, fachgerechte Versorgung: Wie vielfältig das Thema Gesundheit ist, hat am Wochenende die vierte Hanauer Messe zum Thema im Congress Park gezeigt. Je besser man sich behandelt oder behandelt wird, desto länger bleibt man so gesund wie möglich. Dies gilt besonders für Menschen, die bereits gesundheitlich beeinträchtigt sind. Eine Innovation zur Behandlung von an Demenz erkrankten Menschen hat das Pflegezentrum "Mainterrasse" nun auf der Messe präsentiert.

Es ist die erste Einrichtung in Hessen, die ein „MemoMoto“ angeschafft hat, ein Gerät, das die Behandlung von Demenz-Patienten entscheidend verbessern soll. Das Gerät besteht aus einem Bildschirm und Fahrradpedalen. Über einen Bewegungssensor am Bein des Benutzers, wird die Geschwindigkeit der Bewegung beim Treten der Pedale gemessen, der Bildschirm simuliert dabei eine Fahrt auf einem Fahrrad, während der Patient auf einem normalen Stuhl sitzt. Auf dem Schirm sind verschiedene Fahrradstrecken wählbar, durch Landschaften mit Wiesen und am Wasser entlang oder durch belebte Innenstädte. Mit dem Gerät soll so zum einen der Bewegungsdrang der Patienten gefördert, und zum anderen ihre Erinnerungsleistung trainiert werden.

Fahrradfahren und Spazierengehen simulieren.

Der Entwickler des MemoMoto produziert im Moment Filme für das Gerät in der Mainterrasse, die Strecken sollen durch die Hanauer Innenstadt führen, vorbei an markanten und Punkten und Sehenswürdigkeiten und durch die Stadtteile, etwa Großauheim und Steinheim. So sehen die Demenzpatienten bei ihrer Übung ihnen bekannte Orte; Erinnerungen können reaktiviert werden. „Außerdem gibt es einen Ansporn, sich weiter zu bewegen, etwa indem man den Patienten auffordert, doch noch bis da vorne zur ihm oder ihr bekannten Straßenecke zu fahren“, erklärt Thorsten Wick, der den MemoMoto auf der Messe vorstellt. Wie schnell sich das Bild bewegt, hängt dabei von der Bewegung des Fahrenden ab, so entsteht der reale Eindruck, sich durch die Umgebung zu bewegen.

Das Gerät ist nach Aussage von Wick in den Niederlanden und Luxemburg schon weit verbreitet, dort kommt es in einer abgeänderten Form auch mit Laufbändern zum Einsatz, es kann also neben dem Fahrradfahren auch das Spazierengehen simuliert werden.

„Das MemoMoto eignet sich besonders gut für Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung keine weiten Strecken mehr zurücklegen können, oder zu unsicher auf einem Fahrrad sind“, so Wick, „aber sich dennoch bewegen wollen oder sollen.“

Und was halten die Messebesucher von den Angeboten für das Älterwerden? Weit entfernt von der Abhängigkeit irgendwelcher Hilfsmittel sind vier Besucher aus Langenselbold und Bruchköbel. „Wir kommen jedes Jahr“, erzählt Monika Köhler, 63. Sie wolle auf dem neuesten Stand bleiben und habe sich dieses Jahr über das Thema Gelenke informiert.

Hanau und der Main-Kinzig-Kreis seien, was das Älterwerden betrifft, gut aufgestellt, finden Otto und Gertrud Zirnzak, 75 und 77 Jahre.

Elena Müller, Redakteurin der Frankfurter Rundschau

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