Die Überlieferungen über das heutige Pflege – und Dienstleistungszentrum "Mainterrasse" gehen zurück bis in das 13. Jahrhundert. Schriftlich wird der "Fronhof des Klosters Seligenstadt" zum ersten Mal im "Niedersteinheimer Weistum" erwähnt (ein "Weistum" ist eine Aufzeichnung alten Rechts nach mündlicher Überlieferung*).
Nach den Aufzeichnungen des Rektors Reuß, ein Mann,der sich besonders um die Geschichte Steinheims verdient gemacht hat, war das Grundstück der "Mainterrasse" damals das größte am Ort und deshalb auch für den Fronhof des Klosters Seligenstadt prädestiniert. In die Fronhofscheuer (heute die "Villa Del Sol") kam der Abt einmal im Monat um Recht zu sprechen. Das, was der Abt sagte, war Gesetz. Er überwachte auch die Einhaltung der Gesetze und urteilte ebenfalls über die Nichteinhaltung.
Im "Weistum" ist auch davon die Rede, dass die Menschen aus Hanau, Auheim und Hainstadt nach "Niedersteinheim" reisten, um dort ihren "Zehnten" abzugeben, woraus zu erkennen ist, dass die drei Orte zur Pfarrei "Steinheim" gehörten. Der "Zehnte" war die damalige Steuer und, je nach Einkommensverhältnissen wurden Federvieh, Früchte, Getreide oder gar Geschlachtetes abgegeben.
Die Landschaft kann man sich so vorstellen, dass das Ufer des Mains nur durch einen schmalen Streifen Weideland von der "Mainterrasse" getrennt war. Die St. Nikolauskirche mit einem, heute 1000 Jahre alten Friedhof, sowie der Fronhof bildeten das kirchliche Zentrum für die o.g. Gemeinden.
Die Außenmauern des heutigen Neubaus sind die ältesten Mauern und man geht davon aus, dass es noch die gleichen sind, in denen schon der Abt Gericht hielt. Der Gewölbekeller darunter ist der älteste in Steinheim. Alle anderen Gebäude sind jüngeren Datums erbaut, wobei noch zu bemerken wäre, dass der gesamte gepflasterte Hof früher unterkellert war.
1802 wurde das Kloster Seligenstadt aufgelöst und wahrscheinlich ging schon einige Zeit vorher der Fronhof in Privatbesitz über. Seit dem letzten Jahrhundert waren die Gebäude der "Mainterrasse" fast ausschließlich dem Hotel – und Gaststättengewerbe gewidmet. Nach dem zweiten Weltkrieg war es vorwiegend Vereinslokal und Tanztreff.
1977 wurde ein Altenwohnheim in den Mauern der "Mainterrasse" eingerichtet, das sich in den 80er Jahren zum Pflegeheim entwickelte. Unter Leitung von Familie Maaß ist die "Mainterrasse" seit 1992 zu einer innovativen, qualitätsbewussten und wertorientierten Einrichtung der Altenhilfe geworden.
Die „Mainterrasse“ ist in vielfältiger Form „einzigartig“.
Die Häuser „Wohnen mit Pflege“ in der Kirchstraße 4-7 in Hanau – Steinheim sind z. Zt. in fünf Bereiche aufgeteilt: Haus Rosengarten, Haupthaus, Haus Mainblick, Villa Del Sol, Villa Luna und Villa Stella.
Bei den Villen handelt es sich um Wohnhäuser, die gleichzeitig eine professionelle Pflege und Betreuung erlauben. Obwohl diese Häuser ein funktionelles Arbeiten ermöglichen, erinnert nichts an ein klassisches Pflegeheim. Alles ist sehr überschaubar und es fällt Bewohnern leicht, sich schnell „zuhause“ zu fühlen.
Das Haus Mainblick zeichnet sich dadurch aus, dass es in Hanau die beste Lage hat: alle Zimmer haben den Blick auf die Mainwiesen und den dahinter liegenden Fluß. Die Bewohner geniessen die schöne Aussicht auf die Mainschiffe und die belebten Rad – und Wanderwege am Mainufer. Beschaulich und doch auch sehr lebendig wird der Ausblick beschrieben. Die befestigten Wege am Main sind für Rollstuhlfahrer und behinderte Menschen zum Spazierengehen sehr geeignet.
Auch vom angrenzenden Haupthaus aus können die Vorteile der Umgebung voll genutzt werden. Hier geht der Blick mainabwärts in Richtung Hanau oder in den großen, im Sommer autofreien, Innenhof des ursprünglich als Fronhof des Kloster Seligenstadt bezeichneten Gebäudekomplexes. Im Innern des Atriums steht eine mehrere hundert Jahre alte Kastanie, die im Sommer herrlichen Schatten spendet. Das Haus Rosengarten beherbergt die Küche, in der stets ausgewogenes und schmackhaftes Essen zubereitet wird. Im 1. und 2. Stock gibt es dort ausschließlich Einzelzimmer.
Alle Gebäude der „Mainterrasse“ stehen unter Denkmalschutz oder sind mit Auflagen des Denkmalschutzes neu gebaut worden. Das sorgt auch in größeren Gebäudeteilen für eine abwechslungsreiche Architektur. Einziger Wehmutstropfen sind dabei die höheren Baukosten einmal aufgrund der vorgeschriebenen Kubatur, zum anderen durch die für Pflegeeinrichtungen kleinen, selbständigen Einheiten. Allerdings bekommt man dafür auch ein individuelles, gemütliches Zuhause, fernab einer rein funktionalen Architektur, die oft an ein Krankenhaus oder eben ein klassisches Pflegeheim erinnert.